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Der Wochenmarkt und seine Perspektiven

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Frühlingswiese – Es ist geschafft …
Frühlingswiese – Es ist geschafft …
März 15, 2024

Nicht nur, dass ab sofort die Großflächenplakate an den Stadteingängen auf die bevorstehende Frühlingswiese aufmerksam

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Unübersehbar ist seit Jahren ein Rückgang an Händlern auf dem Wochenmarkt und ein gewisses Sterben der Innenstädte zu beobachten. Dies betrifft nicht mehr nur die kleinen Städte, sondern auch die größeren Städte, wie Magdeburg und Halle, sind davon nicht ausgenommen. Beispiele dafür sind das alte Galeria-Kaufhaus am Markt in Halle oder das früher sehr beliebte Einkaufs- und Erlebniszentrum Nova Eventis in Günthersdorf. Vor ein paar Jahren gab es dort noch ca. 160 Fachgeschäfte, heute nicht mal mehr 1/3 davon. Es zählte zu einem der größten Einkaufzentren der Region Leipzig-Halle. Wo früher Verkaufsgeschäfte waren, ist heute Leerstand zu verzeichnen oder, wenn man Glück hat, wird das Geschäft von einem Dienstleistungsunternehmen wie Frisör, Barbier oder einem Versicherungsmakler übernommen. Hier spiegeln sich Faktoren wie Teuerungsrate, Kaufkraftverlust, Abwanderung, Arbeitsplatz- Perspektiven und ganz besonders der Internethandel wider. Durch Corona und deren Folgen, der momentan angeschlagenen Wirtschaft und weiteren Krisen, wurde dieser Vorgang noch beschleunigt. Man spricht zunehmend von einem Wandel. Grüne Produkte wie Obst und Gemüse, Eier und Fleisch weichen sogenannter textiler Massenware und Dekoartikeln. Dass sich das Warenangebot auf den Märkten wandelt, hängt mit dem Mangel an typischen Grünware-Händlern zusammen. Der Altersdurchschnitt der noch vorhandenen Wochenmarkt-Händler liegt in der Lutherstadt Eisleben zum Beispiel bei 55 Jahren. Viele Händler gehen in den Ruhestand, ohne dass es einen Nachfolger gibt. Auch fällt zunehmend die Laufkundschaft weg, hier liegt der Altersdurchschnitt bei 60 Jahren. Jüngere Menschen trifft man eher selten auf dem Wochenmarkt, sie sind mobiler als die ältere Generation und sie bevorzugen die Supermärkte und Discounter für ihren Einkauf. Die Händler leben derzeit noch von ihren Stammkunden – wie lange, ist aber ungewiss!

Anpflanzen, ernten, verkaufen – der hohe Arbeitsaufwand für die Obst- und Gemüsezucht rentiert sich für die meisten Direktvermarkter nicht mehr, und somit wird im Großmarkt zugekauft oder das Geschäft komplett aufgegeben. Auch die Regionalität der Produkte spielt bei den Kunden eine große Rolle, und leider werden in unserer Region die Direktvermarkter immer weniger. Für Händler aus anderen Regionen macht ein Verkauf auf unserem Wochenmarkt eher weniger Sinn, denn deren Ausgaben erhöhen sich drastisch durch längere Anfahrtswege bei den momentanen Spritpreisen. Dieses Phänomen lässt sich in den letzten Jahren zunehmend beobachten und zieht sich durch verschiedene Zweige der Wirtschaft.

Auch vor dem Eisleber Wochenmarkt, welcher immer dienstags und donnerstags von 8 bis 14 Uhr seine Pforten öffnet, macht dieser Wandel keinen Halt. Dementsprechend bleibt uns nichts anderes übrig, als immer wieder neu auf die Situation einzugehen. Anfang des Jahres (Januar und Februar) startete der sogenannte „Wintermarkt“ auf dem unteren Marktplatz. Dieser ist etwas kleiner als die Wochenmärkte im Laufe des Jahres. Dort werden Frischeprodukte direkt vom Erzeuger angeboten. Wurst- und Fleischwaren aus eigener Schlachtung, Honig vom Imker, Frischfisch, polnische Spezialitäten, Lederwaren, Ober- und Unterbekleidung gibt es zu kaufen. Auch für die leibliche Verpflegung ist gesorgt. Grillhähnchen, Hot Dogs und Bouletten oder Bockwürstchen werden als Imbiss angeboten. Wochenmarkttypische Produkte wie Obst und Gemüse der Saison sowie Blumen und Pflanzen aus Gärtnereien kommen dann im Frühjahr hinzu. Saisonbedingt und wetterabhängig ändern sich die Produkte und die Größe des Marktes.

Der diesjährige Blumen- und Pflanzenmarkt findet am 22. April und am 06. Mai 2023 wie gewohnt auf dem Marktplatz statt.

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